Sammelkarte für den Sport — gut erklärt + Beispiel

Bei diesem Motivationstrick wollen wir uns von dem Prinzip der Sammelkarten von Imbissbuden oder Frisören nicht nur inspirieren lassen, sondern es ganz dreist abkupfern. Klar, das ist nicht sonderlich kreativ, manchmal darf man aber auch einfach anderen die Denkarbeit überlassen und die Früchte ihres Kopfzerbrechens ernten, oder nicht?!

Es handelt sich bei den Sammelkarten um eine clevere Methode, um Kunden zu binden. Der Ablauf der Prämienkarten ist so simpel, dass man ihn sogar mit knurrendem Magen und Energielevel auf dem Nullpegel versteht.

Nach der ersten Transaktion bei dem jeweiligen Laden bekommt man zusammen mit seinem Rückgeld eine Sammelkarte ausgehändigt. Kurzzeitiger Verwirrung folgt schnell Klarheit. Ein Blick auf die Karte verrät: Gib 10 mal Geld bei uns aus, dann beschenken wir dich.

Als Prämie wartet etwas Brauchbares wie eine gratis Mahlzeit oder ein Freischnitt, das Sammeln lohnt sich somit tatsächlich. Die Sammelkarte wird folglich nicht direkt oder bei der ersten Gelegenheit mit Papiertüchern, Alufolie und ähnlichem Verpackungsmaterial entsorgt, stattdessen wird der Plan gefasst, alle Stempel zu sammeln.

Ach, und schau mal an! Gefühlt bist du schon fast am Ziel, weil ein Stempel bereits gesetzt ist. Die erste Etappe hast du schon hinter dir, ohne es überhaupt mitbekommen zu haben. Hast du dein Essen vertilgt, ist für deinen gierigen Geist quasi schon die halbe Miete getilgt. Nur noch wenige Male vorbeikommen, redet er dir ein, und du bekommst eine Belohnung gratis, kostenlos, zum Nulltarif und für umme! Einfach toll, denkt man sich, steckt die Karte in den Geldbeutel und wird damit offiziell zum Stammkunden. Die Prämienkarte ist ein kleiner Zaubertrick, man wurde schwuppdiwupp angefixt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass man bei Hunger oder an einem Bad-Hair-Day zu ebenjenem Laden, bei dem man eine Sammelkarte unterhält, geht, steigt drastisch. Bei jedem Besuch bekommt man schließlich einen dieser Stempel, die man zuhause zwar leider nicht fälschen kann, aber die der schnurstrackse Weg zur Belohnung sind.

Sammelkarten sind nicht nur Zaubertricks, sondern sogar Jedi-Meister-Gedankentricks. Früher oder später fühlt man sich nämlich verpflichtet, solange Punkte zu sammeln, bis die Karte voll ist. Ist man bei solchen Angelegenheiten erstmal weit genug, ist Aufgeben bekanntlich keine Option mehr. Wenn schon, denn schon! lautet das Motto, wenn einen die Sammelleidenschaft gepackt hat.

Damit sollten wir uns genug mit der grundsätzlichen Idee befasst haben. Es ist an der Zeit, die Kurve zurück zum Sport zu kriegen. Wir wollen schließlich erreichen, dass du heute noch trainierst.

Was die Pommesprofis, Dönerzauberer und Haarkünstler können, können wir schon lange! Also das mit dem Kartonkärtchen, dem Anfixen und dem Animieren ist gemeint, natürlich nicht die leckeren Gerichte und ansehnlichen Haarschnitte. Wir werden daher erst unsere eigene Sammelkarte samt wünschenswerter Belohnung, die du am Ende springen lässt, entwerfen und ebenjene umgehend in Betrieb nehmen.

Ob du es glaubst oder nicht, so ein kleines Zettelchen kann es schaffen, dich zum Sport zu ermuntern. Bei richtiger Benutzung der Sammelkarte wird in dir ein Verlangen geweckt, das die Unlust vor der jeweiligen Sporteinheit überschattet. Oder zumindest davon ablenkt. Du siehst in Form der Prämie, die immer näher kommt, ein Licht am Horizont und schaffst es daher, dich zum Training zu schleppen. Du hast vielleicht keine Lust, doch da nach der harten Arbeit eine begehrenswerte Beute wartet, ziehst du den Sport durch.

Bei den Prämienkarten hast du nach jeder Einheit einen sichtbaren Erfolg. Du darfst dich mit dem Haken selbst loben und hast durch das schöne Gefühl des Erfolgserlebnisses einen guten Grund, um weiterzumachen. Nach dem Abhaken des Kästchens der absolvierten Einheit, dem Abklingen deines Rausches und dem Abtrocknen nach dem Duschen bist du zwar wieder auf dem Boden der Tatsachen, deine Sammelkarte wird dich aber hoffentlich bestimmt vor der nächsten Einheit wieder dazu bringen, Sport zu machen, statt auf der Couch zu loungen.

Wenn du stolzer Besitzer einer Sammelkarte bist, wird der Ablauf deiner Gefühlsachterbahn zukünftig ungefähr so aussehen:

  • Du hast keine Lust auf Sport, nimmst trotzig deine Sammelkarte in die Hand.
  • Dir blickt ein ganz trauriger Kasten entgegen. Er fühlt sich einsam, weil in ihm gähnende Leere herrscht: ☐
  • Du bist im Wirbelwind der gemischten Gefühle. So ein leeres Kästchen ist eine persönliche Schmach. Am Ende der Sammelkarte wartet ein Geschenk auf dich, das du dir gerne gönnen möchtest. Du fühlst dich faul, willst aber fleißig sein.
  • Die Erleuchtung kommt, nachdem du dir verklickert hast, dass es nur noch wenige Einheiten bis zum Bonus sind. Du gibst dir einen Ruck, du machst Sport.
  • Nach deiner erfolgreichen Einheit darfst du einen Haken setzen: ✓ Gut gemacht! Wow, dieses muss das sagenumwobene Höchste der Gefühle sein.
  • Das Happy End vereint die beiden Partner, die einfach zusammen passen, auf immer und ewig: ☑ Du fühlst dich wie Amor. Du spürst, dass du das Richtige getan hast. Glückshormone strömen daher durch deinen Körper. Die Endorphine, Dopamine und Serotonine zaubern dir ein Lächeln auf die Lippen. Du beginnst, süchtig nach diesen kleinen Erfolgen zu werden. Der Sport wird langsam, aber sicher, mit einem guten Gefühl assoziiert.

Das Unterhalten einer Sammelkarte ist eine pfiffige Methode, um sich bei vielen Übungseinheiten bei Laune zu halten. Falls du dennoch Zweifel hast, möchte ich es genau wie unsere Imbissbetreiber und Frisöre halten, und für meine Sache werben.

Beide Sammelkartenarten sind Werbung, es gibt aber feine Unterschiede. Sie wollen, dass du Geld ausgibst. Ich will, dass du gleich ein wenig Zeit investierst und dem Prinzip eine Chance gibst. Okay, ich will auch, dass du danach, also nach dem Erarbeiten der Prämie, Geld ausgibst.

Ich werde dir nun weder falsche Tatsachen vorspiegeln noch herumschleimen wie eine Weinbergschnecke. Ich appelliere nur an deinen Menschenverstand. Das Anfertigen einer Sammelkarte ist nicht zu viel verlangt, das kannst du dir für die gute Sache antun. Was hast du denn zu verlieren? Ein lausiges Stück Papier? Ein paar mickrige Minütchen aus dem unwichtigen Teil deines Tages? Beides ist ein Witz im Vergleich mit dem, was du gewinnen kannst, wenn die Sammelleidenschaft geweckt wird.

Eine Sammelkarte ist weder Hexenwerk noch Allheilmittel, sie kann aber spielerisch dafür sorgen, dass man das leidige Anfangen aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Sei kein Spielverderber, stell dir lieber vor, wie sich all die einzelnen Erfolge, für die all die kleinen Häkchen stehen, zu dem großen Ganzen zusammenfügen.

Dieses Glücksgefühl wirst du dir nicht entgehen lassen wollen, ich kenne dich doch! Ich male mir daher schon mal deine Ankunft an der Ziellinie aus. Wenn du den letzten Haken gesetzt hast, grölen wir freudentaumelnd „das hamma uns verdient, das hamma uns verdient“ frei nach dem Lied von Grooveminister.

Nachdem das High des Erfolges abgeklungen ist, fällt der Startschuss für deinen wohlverdienten Einkauf. Bezahle mit einem Lächeln, denn so positiv kann man selten Geld ausgeben.

Der Genugtuung des Shoppingtrips folgt wahrscheinlich sogar langfristige Glückseligkeit. Nach all dem Drumherum der ersten erarbeiteten Prämie wirst du dich bestimmt so gut fühlen, dass du animiert bist, dieses Erlebnis zu wiederholen. Die nächste Sammelkarte wird angegangen.

Bonuskarte für Sport entwerfen

Spulen wir aber erstmal zurück, denn vor dem Vergnügen steht bekanntlich die Arbeit. Bevor wir so weit sind, der schlechten Stimmung ein sprichwörtliches Häkchen schlagen können, wartet auf dich erstmal das Entwerfen deiner Sammelkarte.

Wenn du gerade etwas lustlos bist, lass dir diesen Wermutstropfen auf der Zunge zergehen: Das Erstellen deiner eigenen Sammelkarte sollte die größte Herausforderung dieses Motivationstricks sein. Wenn du es geschafft hast, bist du schon über dem Berg, es wird also alles halb so wild.

Wir wählen den sanften Einstieg, fangen mit der Prämie an.

Du sollst dich deiner Prämie Schritt für Schritt, Einheit für Einheit und Haken für Haken nähern wollen. Wir brauchen also etwas Reizvolles, das dich bei Laune hält und dich nicht bereits nach 3 Wochen die Laune verlieren lässt.

Was darf es sein der Herr? Was wünschen die Dame?

Hast du keinen Geistesblitz? Dann ergötze dich an den folgenden Anregungen. Als Belohnung drängt sich ein Goodie für deinen Sport auf. Im Idealfall könntest du so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Du dürftest dir nämlich guten Gewissens Extravaganz leisten und würdest durch ebendiesen Luxus die Motivation, regelmäßig Sport zu treiben, erhöhen.

Was genau in Frage kommt?! Puh, da wird es wieder individuell. Stell dir dich beim Sporteln vor. Nun schau im Geiste an dir herunter. Hey! Jetzt lass mal den Bauch, den du viel zu dick findest, außer Acht. Gibt es etwas, das an deiner Ausrüstung fehlt und den Sport noch erfreulicher machen würde? Ist dein Outfit in die Jahre gekommen? Sollte ein Teil ersetzt werden? Vielleicht hast du ein neues Shirt nötig? Eine Hose? Einen Fitnesstracker? Ein Paar Schuhe?

Eventuell ist dir das aber auch zu viel des Guten. Willst du nicht Sport machen, um danach noch effektiver Sport machen zu können? Kann ich absolut nachvollziehen. Von den Beispielen vom Anfang können wir uns inspirieren lassen. Wir könnten die Opfer unseres Ideendiebstahls entschädigen. Möglicherweise gelüstet es dich ja tatsächlich nach einer Leckerei oder einer neuen Frisur?!

Mit diesen Vorschlägen schließt sich für mich der Kreis. Hier klinke ich mich bei deiner Prämiensuche aus. Ich will dir nämlich nicht zu sehr reinreden, weil dann der persönliche Reiz nicht groß genug für unsere Zwecke sein könnte. Hat es bisher nicht Klick gemacht, lass deinen Kopf rauchen. Alle Prämien sind denkbar. Du musst nur darauf kommen. Lege dich aber nicht überhastet fest, der Teufel liegt im Detail. Wenn du beispielsweise nur einmal pro Woche Sport treibst, gelten andere Voraussetzungen als bei täglichem Training.

Wenn das Ziel feststeht, ist es Zeit, die Entfernung zu wählen. Die zu beantwortende Frage lautet: Welche Anzahl absolvierter Einheiten entspricht der Belohnung? Die Antwort zeigt, aus wie vielen Kästchen deine Sammelkarte bestehen wird.

Lieber einmal zu oft überdacht, als komplett falsch gemacht. Es gilt, die goldene Mitte zwischen Dauer bis zur Prämie und Wert der Prämie zu finden. Du sollst dich weder unterfordern noch das Ende in eine derartige Ferne setzen, dass die Aussicht auf Erfolg am Horizont verschwimmt.

Hältst du es wie unsere kochenden und haarschneidenden Vorbilder und wählst 10 Einheiten? Entscheidest du dich für eine Schnapszahl wie 22, damit du maximale Freude an der Sache hast? Wählst du so viele Kästchen, wie der Monat Tage hat? Nimmst du dein Alter in Kästchen, damit du dir beweisen kannst, dass du immer noch auf Zack bist? Sollen es runde 100 eckige Kästchen sein?

Nach dem Brainstorming folgt die Handarbeit.

Die Sammelkarten der Frisöre und Imbisse unterscheiden sich teils erheblich. Die Betreiber wollen ihren Kunden auch optisch etwas bieten, du kannst dir ebenfalls Mühe geben, eine wunderschöne Sammelkarte entwerfen und durch das Kunstwerk ein Erinnerungsstück für deine erbrachte Leistung fertigen. Da wir allerdings keine Fremden umwerben wollen, müssen wir uns diesbezüglich nicht zu sehr ins Zeug legen, wir sind glücklicherweise keinem Konkurrenzdruck ausgesetzt. Eine gute Karte kann Zeit kosten, die sie wert ist, lässt sich aber auch schnell auf einen Papierfetzen kritzeln. So oder so, hübsch oder hässlich, wir orientieren uns am gängigen Grunddesign, um der Idee treu zu bleiben.

Wie du an meinem Beispiel sehen kannst, gehöre ich zu der kurz und schmerzlos, aber leider ziemlich unansehnlich Gruppe. Ja, ich weiß. Etwas mehr hätte ich mich zu diesem Anlass schon ins Zeug legen können, aber egal. Vielleicht sagt dir dieses Design dennoch zu?! Es ist immerhin übersichtlich. Also weiter im Programm, so oder so ähnlich soll deine Sammelkarte aussehen:

Für den Fall der Fälle des Gefallens, gebe ich dir hiermit die Nutzungsrechte!

Das Anfertigen einer solch simplen Sammelkarte sollte nicht all zu lange dauern. Sowohl per Textbearbeitungsprogramm am Computer als auch mit Lineal und Bleistift dürftest du schnell fertig sein.

Du könntest die Sammelkarte auch flink abpausen. Das Abmalen sollte sowohl vom Taschenbuch als auch vom Bildschirm eines eBook-Readers oder des Computers klappen, wenn bei den Geräten Kontrast und Helligkeit stimmen.

Du darfst natürlich auch gerne in das gedruckte Buch schreiben. Diese Wertminderung wäre sogar in meinem Sinne, sollte dies schließlich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass irgendwann nochmal eine Ausgabe dieses Ratgebers gekauft wird. Spätestens, wenn du die nächste Sammelkarte brauchst!

Damit deine Faulheit nicht siegt und die fehlende Sammelkarte als Ausrede fürs Ausfallen lassen zieht, werde ich dir als letzte, aber wirklich allerletzte, Alternative abfotografieren und ausdrucken vorschlagen.

Und nun will ich keine Widerworte mehr hören! Es gibt genug Möglichkeiten, damit du jetzt dafür sorgen kannst, dass heute ein Häkchen auf deiner Sammelkarte gesetzt wird.

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Dieser Beitrag ist Teil des Buches Motivation zum Sport — die Aufraffbibel!

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