Ich werde Crash-Diäten weder über einen Kamm scheren noch verteufeln. Es gibt Situationen, in denen sie angebracht und sogar empfehlenswert sind.

Crash-Diäten sind wunderbar, wenn du für ein Fotoshooting gut aussehen möchtest. Dein Hochzeitstag rückt näher. Bei näherer Betrachtung im Spiegel fällt dir auf, dass du, huch, ja dick bist. Die Hochzeitsfotos willst du doch später deinen Kindern und Enkelkindern zeigen. Da muss das Gesicht strahlen, darf kein Mondgesicht sein.

Jetzt hilft nur eine radikale Diät, eine Crash-Diät, mit der du innerhalb kürzester Zeit viel Gewicht verlierst. Das schaffst du am einfachsten, wenn du wenig isst. Das wenige muss dann aber auch noch Kalorienarm sein. Suppendiät, Kohldiät, das bietet sich alles an.

Das war dann aber auch das einzig positive an den Crash-Diäten. Es lassen sich damit auch wunderbar Büchlein verkaufen und Magazine füllen, aber ein echter Burner ist das ja nicht.

Nachdem die Hochzeitsfotos entwickelt sind, die Flitterwochen zu normalen Tagen werden, erreichst du wieder mindestens dein Ausgangsgewicht. Da geht es langsam, aber stetig nach oben.

Langfristig abnehmen ist mit ner Crash-Diät nicht drin.

Daher: in der Ruhe liegt die Kraft.

Eine krasse Nahrungsumstellung ist nicht nur eine Herausforderung für die Willenskraft, denn wer kann es sich schon erlauben, sich ein paar Monate mies zu fühlen, weil er/sie/es sich nur noch von Kohlsuppe ernährt. Bei solchen Diäten leiden Freunde und Familie mit, ganz zu Schweigen von anderen Verpflichtungen wie Beruf oder Schule.

Die drastischen Diäten sind Hollywood-Stars und Broadway-Sternchen vorbehalten, die den entsprechenden Leerlauf und die finanziellen Mittel haben, nichts anderes zu tun, als auf Diät zu sein. Unsereins muss leistungsfähig bleiben und braucht daher die Energie vernünftiger Lebensmittel.

Drei Wochen täglich mit schlechter Laune aufzuwachen, diese durchzuziehen bis zum Einschlafen kann man niemandem zumuten.

Deine Diät sollte so sein, dass du sie in der Theorie bis an den Lebensende durchziehen kannst, ohne dabei Leistungseinbußen zu haben. Gesund, vernünftig, nachhaltig und sinnvoll

… in diesem Sinne bitte eine Schweigeminute für die Personal-Assistants von allen Hollywoodys, Stars und Sternchen auf Magerkurs. Hoffen wir, dass dieses Jahr niemand von einem Kohlkopf erschlagen wird.