der innere Schweinehund und die inneren Widerstände

Wenn der Sport eigentlich auf dem Plan steht, man sich aber trotz all der guten Vorsätze nicht aufraffen kann, ist der Schuldige schnell ausgemacht: der innere Schweinehund.

Man selbst würde ja echt voll gerne trainieren, aber was will man machen?! Der innere Schweinehund liefert spontan viele vermeintlich gute Gründe, warum morgen nicht nur auch noch ein Tag ist, sondern sich für den Sport viel besser eignet.

Du kennst die Tragödie mit dem inneren Schweinehund in der Hauptrolle nur zu gut, oder?! Er übernimmt zu oft die Regie, degradiert dich zu oft zum Zuschauer. In jeder Situation findet er eine Rechtfertigung für Lethargie. Eben war man noch voller Elan, kurz darauf fühlt man sich, als hätte dieser fiese Köter den Stecker der Lebensenergie gezogen.

Ja, manchmal gelingt es sogar, sich dem inneren Schweinehund zu widersetzen, doch zu viele Sporteinheiten werden nicht angetreten, weil man sich einlullen lässt. Damit du dich regelmäßig zum Sport aufraffen kannst, ist es an der Zeit, diesen unangenehmen Typen zu dressieren!

Befassen wir uns mal mit dem Wesen dieses Protestanten. So ein innerer Schweinehund ist leider kein unterernährter Straßenköter, er ist ein durchtrainierter Stubenhocker. Der innere Schweinehund ist zudem eine typische Promenadenmischung, er besteht nämlich aus etlichen inneren Widerständen. Um den inneren Schweinehund zu besiegen, ist es daher erforderlich, die inneren Widerstände zu entlarven und unschädlich zu machen.

Wir Menschen haben diese Widerstände, die zusammengefasst der innere Schweinehund sind, trotz all der Errungenschaften der Evolution immer noch tief in unserem Inneren. Innere Widerstände sind, obwohl sie viele Sorgen bereiten, kein Grund, zum Arzt zu gehen. Wir dürfen ihnen daher gleich mit Hausmitteln zu Leibe rücken.

Die inneren Widerstände halten dich davon ab, dich weiterzuentwickeln. Sie wollen mit aller Kraft dafür sorgen, dass alles so bleibt, wie es gerade ist. Warum das denn?, fragt sich der kritische Denker. Na, weil derzeit unterm Strich alles in Ordnung ist. Sie sind, grob gesagt, die Angst vor Veränderungen. Die inneren Widerstände stellten früher wahrscheinlich sicher, dass man kein zu großes Risiko eingeht. Es könnte ja etwas Schlimmes passieren, wenn man beispielsweise die sichere Höhle verlässt und in den gefürchteten Säbelzahntigerwald zieht.

Man kann nachvollziehen, weshalb die inneren Widerstände existieren, sie sorgten früher für vernünftiges und damit Überleben sicherndes Handeln. Heutzutage herrschen allerdings andere Voraussetzungen. In unseren Zeiten sind sie oft einfach fehl am Platz. Viele der vermeintlichen Risiken, die die inneren Widerstände ansprechen und damit den inneren Schweinehund aufscheuchen, kann man vernachlässigen.

Der innere Schweinehund meint es vielleicht gut, wenn er dich anschnauzt und aufgrund eines inneren Widerstandes zum Bleiben überreden will. Er möchte dich wahrscheinlich vor einer bösen Überraschung bewahren, aber gut gemeint ist bekanntlich das Gegenteil von gut gemacht. Da wir in unserem Alltag schon genug nachdenken, müssen wir einen tieferen Sinn überhaupt nicht ergründen, die inneren Widerstände sind in gewissen Situationen einfach unnötig. Basta.

Die inneren Widerstände können uns zum Beispiel gestohlen bleiben, wenn sie den inneren Schweinehund wenige Minuten vor dem eingeplanten Training flüstern lassen:

  • Es regnet vielleicht gleich. Du könntest eventuell krank werden. Das musst du doch nicht riskieren, morgen ist schließlich auch noch ein Tag, der bestimmt viel sonniger ist.
  • Du hast heute gar nicht viel gegessen, Sport ist nicht nötig!
  • Bleib sitzen, du warst heute schon genug auf den Beinen. Nicht, dass du mir umkippst!

Abgesehen von ernsthafter Verletzungsgefahr sind die inneren Widerstände beim Sport zu 99,99% kontraproduktiv. Wir können uns daher auf das Überwinden der mentalen Hürden stürzen, schließlich weißt du, dass dir die heutige Bewegung gut tun würde.

Loswerden wir die inneren Widerstände wohl nicht, wir können uns ihnen aber anpassen. Survival of the fittest erhält eine ganz andere Bedeutung, weil wir den Widrigkeiten trotzen und fit werden, selbst wenn die Evolution uns Steine in den Weg legen möchte.

Um sich zum Sport aufraffen zu können, obwohl der innere Schweinehund kläfft, muss man sich klar machen, dass die inneren Widerstände so sicher kommen werden wie das Amen in der Kirche. Ganz egal, wie irrsinnig es in dem jeweiligen Moment unter genauer Betrachtung ist, der innere Schweinehund wird vor deiner Sporteinheit versuchen, dich dazu zu bringen, dass du heute nichts tust.

Vorbereitung ist beim Kampf gegen innere Widerstände die beste Verteidigung. Ich habe zwar viel gelernt, von dem man wenig lehren sollte, aber diese Lektion ist Gold wert, daher schreibe ich sie fett:

Bevor du überhaupt versuchst, dich zum Sport aufzuraffen, musst du den kommenden Angriff des inneren Schweinehundes vor deinem geistigen Auge durchspielen.

Die leidige Leier des inneren Schweinehundes wird vor dem Training kommen, also mach dich gefasst, damit du den Angriff parieren kannst.

Glücklicherweise erfolgen die zukünftig vergeblichen Versuche des inneren Schweinehundes, dich vom Sport abzuhalten, immer nach dem gleichen Schema:

  1. Für heute steht Sport auf dem Plan.
  2. Sobald du versuchst, dich aufzuraffen, wird der innere Schweinehund kläffen. Er wird viele fadenscheinige Gründe liefern, aus denen du dir eine Ausrede aussuchen sollst, obwohl die heutige Einheit dir weder ein Magengeschwür einbringen wird noch dafür sorgt, dass du im Maul eines Säbelzahntigers landest.

Wenn du das nächste Mal anfangen möchtest, weißt du, womit du rechnen musst. Bereite dich darauf vor, dass all die Einfälle, die du haben wirst, nur heiße Luft sind. Lass diese dummen Gedanken verpuffen. Durch irgendeine Schnapsidee wird dich der innere Schweinehund von deiner (positiven) Veränderung abhalten wollen. Irgendein Vorwand, warum du nichts tun sollst, wird in dem Moment, indem du dich fertig machen willst, aus der Pistole geschossen kommen.

Da du allerdings auch weißt, dass diese Ablenkungsmanöver lediglich ein natürlicher, aber schädlicher, Reflex sind, wirst du sie an dir abprallen lassen. Wenn du auf die Attacke des inneren Schweinehundes gut vorbereitet bist, trägst du quasi eine schusssichere Weste. Du weißt, was kommt, deshalb kannst du richtig reagieren. Du schaltest auf Durchzug und gehst, vielleicht zähneknirschend, zum geplanten Training!

Bevor du überhaupt anfängst, dich und deine Sachen für den Sport zu richten, bereite dich auf die Kommentare des inneren Schweinehundes vor. Egal, ob vollkommen hanebüchen oder mit einer Prise Substanz, etwas wird kommen. Er wird irgendwas erzählen, was dich zur Passivität bewegen soll.

  • Morgen passt es besser.
  • Fühl mal, wie schwer deine Beine sind.
  • Diese Folge der Serie darfst du nicht verpassen, der Gärtner mordet.
  • Du hast zu viel gegessen, dir könnte schlecht werden.
  • Deine Muskeln brauchen Ruhe.
  • Vielleicht kommen deine Eltern spontan zu Besuch, vorsichtshalber muss der Abwasch gemacht werden.

Ja, jeder Kampf wird ein Krampf. Du musst mitunter auch wirklich clevere Gegenschläge parieren und starken Willen an den Tag legen. Ja, es nervt. Sei dennoch beharrlich, denn es gibt ein Licht am Ende des Tunnels.

Er ist zwar ausdauernd, seine Bisskraft lässt aber schnell nach. Da dein innerer Schweinehund stets spontan, sofort und ohne Bedenkzeit Negativität einwerfen muss, wird er sich sehr bald wiederholen. Dieses alte Gewäsch wird dich abstumpfen. Der innere Schweinehund wird daher im Laufe der Zeit zu einem Schoßhündchen, das dir nichts anhaben kann. Wenn du merkst, wie dir zum zehnten Mal „einfällt“, dass du trotz dunkler Wolken die Fenster putzen solltest, hast du ihn so gut wie dressiert.

Ach, übrigens! Heute ist ein guter Tag, um heute einen guten Tag zu haben und dem fiesen Vierbeiner die erste Lektion zu verpassen. Ziehe deine heutige Sporteinheit durch, besiege ihn in eurem ersten Duell auf Augenhöhe!

Zeig dem Köter, wer das Herrchen im Haus ist!

Zeig der Töle, wer das Frauchen in der Bude ist!

***

Dieser Beitrag ist Teil des Buches Motivation zum Sport — die Aufraffbibel!

Wenn du noch mehr Tipps, Tricks und Taktiken möchtest, wie du es schaffen kannst, dich dauerhaft oder in letzter Sekunde zum Training zu motivieren, kannst du den Sport-Ratgeber jetzt günstig bestellen.

>>> zum Motivation zum Sport — die Aufraffbibel Taschenbuch bei Amazon.de gehen

>>> zur Kindle Ausgabe von Motivation zum Sport — die Aufraffbibel bei Amazon.de gehen

Oder möchtest du lieber kostenlos weiterlesen? Dann geht es auf dem heimlichschlank-Blog weiter. Hier findest du …

>>> weitere Motivationstipps und Kapitel von Motivation zum Sport — die Aufraffbibel bei heimlichschlank.de