Der Arbeitsplatz kann schnell zum Schlachtfeld werden, wer es wagt, sein Leben zu verbessern, wird mit Biowaffen, also Snacks, Kuchen und Süßigkeiten, und psychologischer Kriegsführung, „Komplimente, die eigentlich richtig weh tun und beleidigend sind“, angegriffen. Das Großraumbüro wird für Leute, die abnehmen wollen, schnell zum Kriegsschauplatz.
Kollegen mögen es gar nicht, wenn man heimlich schlank wird, wenn die Haut trotz stundenlangem Computer-Bildschirm-Glotzen von teigig zu geschmeidig wird. Gehässige Kollegen, die es „ja nur gut meinen“ stellen einem den Schreibtisch mit Kuchen und Muffins voll. Das soll natüüürlich keine gemeine Versuchung sein.
Dass da weder Besorgnis vor Unterernährung noch wirkliche Freundschaft hintersteckt, ist leider offensichtlich. Die Arbeitskollegen möchten einfach nicht, dass jemand etwas aus sich macht, weil sie sich dann schlecht fühlen. Wenn einer im Büro klasse aussieht, sieht die übrige Kollegschaft im Umkehrschluss noch schlechter aus.
Dumme Sprüche der Mitarbeiter, wenn man abnehmen möchte:
„warum isst du Obst und Gemüse„
während er den dritten Miniatur-Schokoriegel lutscht… vieeelleicht weil sie gesund, lecker und kalorienarm sind.
„ich nehme nicht ab, obwohl ich ständig Obst esse“
trinkt täglich einen halben Liter Smoothies und selbstgepressten Obstsaft.
„echte Frauen haben Kurven, Männer wollen was zum Anfassen“
Übersetzung: wer nicht so viel Brustfett, wie ich hat, ist keine Frau, also bist du hässlich.
„ich ernähre mich auch gesund“
isst einmal wöchentlich in der Mittagspause „Salat“, bei dem das einzelne, alleingelassene Salatblatt wie Noahs Arche in einem See von Sahnesoße verkümmert.
„dich kriegt der Jojo-Effekt auch noch“
Danke für nichts, ähhh ich meine die Unterstützung, Warnung und den wertvollen Tipp.
„du bist doch eh nur ein Strich in der Landschaft, du Spargeltarzan“
seit wann ist das ein Kompliment für schlanke Männer und Frauen, statt einer Beleidigung, du Speckschwartenjane?
„bei der Konsistenz von Brokkoli wird mir schlecht, da bekommt ich Kotzreiz, das erinnert mich an…“
genau in dem Moment, wenn man seinen Brokkoli-Snack auspackt.
„alles, was gesund ist, schmeckt nicht gut. Komm, nimm ne Handvoll Gummitierchen, das ist gut für die Seele“
das ist leider nur 15 Sekunden gut für die Seele, danach glotzt man wieder auf die eigene Wampe und fühlt sich dick.
„ich hätte ja nie Zeit, um jeden Tag, was Selbstgekochtes mitzubringen. Du hast es so gut“
Wir haben die gleichen Arbeitszeiten, meine Liebe… Du hast keine Kinder.
„du solltest mit uns Pizza bestellen, das ist gut fürs Betriebsklima“
du willst nur nicht, dass ich weniger Fett bin als du und sprichst mich nie mit meinem Vornamen an. Unser Klima ist Eiszeit.
„ich habe niedrigen Blutzucker, sonst wäre ich auch dünn“
ach… daher gibt es bei dir immer Kekse?!
„ist zuhause alles in Ordnung? Dein Gesicht ist so eingefallen“
Das nennt man Wangenknochen, mir geht es gut.