Bestechungen — trotz Unlust Sport treiben

Niemandem würde es einfallen, sich morgens aus dem Bett, in das Bad und dann zur Arbeit zu quälen, stünde keine Gehaltszahlung in Aussicht. Unliebsame Arbeit will entlohnt werden, sonst ist es mit dem Willen nicht weit her.

Auch für manche Dinge, die man freiwillig tut, kann man sich an gewissen Tagen ausschließlich motivieren, wenn man eine ansprechende Gegenleistung vor Augen hat. Und zu diesen Dingen gehört heute vielleicht der Sport.

Ich könnte dir jetzt einen davon erzählen, dass du dich einfach aufraffen solltest, weil der Sport jetzt sowohl grundsätzlich als auch nach gesundheitlichen Gesichtspunkten das Richtige ist. Das Gefühl danach, die Langzeitgewinne, der Seelenfrieden, man weiß zwar ob der positiven Effekte, doch all das genügt manchmal nicht, wenn da draußen alles grau und hier drinnen die Lust dementsprechend mau ist.

Wenn warme Gedanken verpuffen, müssen wir drastischere Maßnahmen ergreifen, um dich zum Sport zu motivieren. Man könnte es Charakterschwäche nennen, man könnte es als ganz billigen Trick bezeichnen, aber um dich für die heutige Sporteinheit begeistern zu können, darfst du dich bestechen.

Eine Bestechung ist eine Art Schmerzensgeld. Es ist die Entschädigung dafür, dass man etwas Unangenehmes tut. In ihrer üblichen Form sind Bestechungen moralisch verwerflich, wir befinden uns da in einer Grauzone. Sich selbst eine Sporteinheit abzukaufen, ist zwar definitiv nicht illegal, aber auch nicht so das Gelbe vom Ei.

Wenn wir diesem Gedanken folgen, üben wir uns daher lieber in Verschwiegenheit. Was sollen sonst die Nachbarn denken!? Bestechungen finden normalerweise im Geheimen statt, auch wir wollen die Sache nicht an die große Glocke hängen. Die folgende Abmachung bleibt zwischen uns, soll doch niemand etwas Schlechtes über dich denken oder sagen können.

Damit es bei dir gleich wie geschmiert läuft, wollen wir dich auch ordentlich schmieren. Durch die folgenden Schritte sollte es dir gelingen, eine gute Überwindungsprämie auszuwählen.

Schritt 1 besteht darin, einen geeigneten Köder zu finden.

Wir benötigen eine Belohnung, die dich so sehr reizt, dass du den Hintern umgehend, jetzt oder sofort hochbekommst.

Glücklicherweise wird der moderne Mensch aufgrund von Reklame, Guerilla-Marketing, Produktplatzierungen und Schleichwerbung in der Dauerschleife und ohne Unterbrechung mit vermeintlichen Bedürfnissen bombardiert. Deinem armen Unterbewusstsein wurde bestimmt so manche Idee untergejubelt, also lass es bei Bedarf mit seinen aufgeschwatzten Wünschen zu Wort kommen.

Gibt es vielleicht etwas, das du dir schon länger kaufen wolltest, von dem dich Anstand, Gewissen und/oder Geiz bisher aber abhielten? Dann bezahle dich doch damit für deine Sporteinheit, äh, ich meine die harte Arbeit.

Sobald der Grund beschlossen ist, geht es im Schritt 2 um den Grad deiner Bestechlichkeit. Für wie viel oder wie wenig lässt du dich herumkriegen?

Es ist ganz klar, je weniger Bestechung du nötig hast, desto mehr Würde bleibt dir erhalten. Wenn du beispielsweise einen Monat lang Sportbestechungen sammelst, die du anschließend gegen einen Appel und ein Ei eintauschst, herrschen ganz andere Verhältnisse, als würdest du dir jeden Tag Extravaganz gönnen, obwohl du nur 15 Minuten Sport simulierst.

Mit Richtwerten oder gar konkreten Beträgen kann ich an dieser Stelle leider nicht dienen. Die Höhe des Schmiergeldes pro Einheit hängt von dir, deiner Motivationsschwäche und deinem frei verfügbaren Einkommen ab.

Die erste Bestechung darf verhältnismäßig hoch ausfallen. Da danach der Ruf ohnehin ruiniert ist, wirst du dich wahrscheinlich mit weniger Seelenschmerzensgeld zufriedengeben.

Also, Butter bei die Fische! Musst du dich überbezahlen wie ein Topmanager oder kannst du dich mit einem ehrbaren Hungerlohn abspeisen?

Für eine Kleinigkeit oder einen kleinen Teil eines großen Teils wird die heutige Einheit reichen. Falls deine Belohnung kostspielig ist, hast du sogar langfristigen Antrieb. Mit jeder absolvierten Einheit kannst du Schmiergeld sammeln. Durch diese Variante ist dieser Motivationstipp kein kurzes Strohfeuer, sondern ein Dauerbrenner.

Damit sind wir auch schon bei Schritt 3 angekommen, der Zusage. Du nimmst dein unmoralisches Angebot direkt und ohne Bedenkzeit dankend an. Wir haben schließlich schon genug getrödelt. Zeit ist Bestechungsgeld!

Mach dich auf den Weg, stelle deinen Auftraggeber zufrieden. Die Zeit für Spielchen ist vorbei. Gehe nicht über Los, gehe sofort los. Dir sitzt nämlich ein unangenehmer Schuldeneintreiber im Nacken, der dir bei Nichtlieferung Beine machen wird.

Wir beenden diesen Motivationstrick mit der einleitenden Metapher. Raus mit dir! Sei pünktlich. Zu deiner Arbeit kommst du ja auch nicht zu spät. Nicht meckern, sondern klotzen. Du wirst schließlich bezahlt.

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Dieser Beitrag ist Teil des Buches Motivation zum Sport — die Aufraffbibel!

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