Lebensmittel kaufen • sparen ✗ billig ✗ günstig

Möchtest du nicht nur gesund und für deine Diät zuträglich einkaufen, sondern bei deinem Lebensmitteleinkauf auch sparen? Dann bist du hier genau richtig. Jetzt gibt es nämlich eine Reihe guter Sparvorschläge und Tipps, um billig und günstig einzukaufen!

Inhalt:

Lebensmitteleinkauf oder günstiger Appetit.

Einleitung

Auch beim Einkaufen der Lebensmittel ist das Ziel eine Kombination der minimalistischen Werte. Gesucht ist möglichst viel Gutes für möglichst wenig Geld in einem idealen Zeitfenster.

Die Zeit.

Fangen wir hinten an. In unserer hektischen Zeit gleicht kein Tagesablauf dem anderen, daher muss auch das Einkaufen auf Individualität mit persönlichem Nutzen getrimmt werden. Das klingt dramatisch, gemeint ist lediglich: Du kaufst, wann es dir passt und lässt dir dabei so viel Zeit, wie es dir genehm ist.

Ernährung ist sehr wichtig, sie ist überlebensnotwendig. Sich bei der Beschaffung der Lebensmittel den Appetit verderben zu lassen, muss aber nicht sein. Wenn du mit Supermärkten nichts anfangen kannst, wenn du das Einkaufen als reine Zeitverschwendung ansiehst, macht liefern lassen Sinn. Mittlerweile gibt es genügend Unternehmen, die dir deinen Einkauf bis an die Haustür liefern. Es ist keine Schande, dieses Angebot zu nutzen. Man gibt dabei monetäre Sparmöglichkeiten auf, spart aber die Zeit in und um den Laden. Wenn es keine Probleme mit den Zustellungen gibt, handelt es sich wider Erwarten um eine minimalistische Option.

Heutzutage dürfte das Nutzen von Lebensmittellieferservices aber die Ausnahme sein. Und in der näheren Zukunft auch bleiben. Wir widmen uns daher der herkömmlichen Methode. Wahrscheinlich erledigst du das Einkaufen halbwegs gerne selbst, weil es immer wieder Freude bereitet, wenn man tolle Schnäppchen findet. Bestimmt lässt sich der Einkauf auch in deinem neuen und minimalistischen Leben in eine der Lücken deines Tagesplanes pressen, weil es schon immer so war. Wann dies der Fall ist, hängt von deinen Lebensumständen ab. Um nicht zu viel Zeit zu investieren, empfiehlt es sich, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Also: Den Einkauf einbauen oder dranhängen, wenn man ohnehin unterwegs ist.

Falls du den Luxus hast, frei entscheiden zu können, sollten die Stoßzeiten des Mittags rund um die gleichnamige Pause auf der Arbeit sowie von 16 bis 18 Uhr rund um die gängigen Feierabende vermieden werden. Zu diesen Drangphasen sind die Märkte besonders voll, weil viele die Zeit löblicherweise nutzen wollen. Jegliche Stoßzeiten sorgen leider nicht nur für eine Überdosis menschlichen Kontakt, auch die Warteschlangen an der Kasse verschlingen so manchen Zeitblock im Ganzen. Falls trotz des größeren Andrangs allerdings nur ein bisschen Freizeit abgeknabbert wird, solltest du dich ins Getümmel stürzen. Die Bilanz muss stimmen zwischen Stress im Laden plus längerem Aufenthalt an den Kassen und der nochmaligen Anfahrt, wenn weniger los ist.

Eine weitere Idee ist das Kombinieren des Einkaufens mit der täglichen Dosis Bewegung. So lässt sich der zeitliche Aufwand verrechnen und bleibt im Rahmen. Dass man sich jeden Tag sein gutes Stündchen bewegen sollte, steht nicht zur Diskussion. Das eine Pflichtprogramm mit dem anderen Pflichtprogramm zu verbinden, sorgt immerhin für eine gefühlte Kür. Heißt: Zum Einkaufen geht oder radelt man. Zurück natürlich auch. Es findet sich bestimmt ein Laden am Stadtrand, der dir eine schöne Strecke abverlangt.

Da absolut jeder einkaufen muss, Supermärkte recht unterhaltsam sind und damit Gesprächsstoff liefern (und sei es nur, weil man über andere Kunden lästern kann), lässt sich auch durch Um-die-Ecke-Denken Zeit sparen. Verabrede dich zum entspannten Plausch während des Einkaufens. Der eigentliche Einkauf wird zwar verlängert, dennoch wird effektiv weniger Zeit in Anspruch genommen. Du verschiebst das Treffen mit deiner Freundin von einer anderen Stelle in den Zeitraum des Einkaufs und lässt die Zeitfenster verschmelzen. Der Kompromiss führt dazu, dass ihr Tratschtanten euch abends nicht mehr treffen müsst. Auch zwischen Eiern und Mehl kann man sich gegenseitig auf den aktuellen Stand der Dinge bringen.

Dumme Tipps wie schnelleres Gehen, das Zahlungsmittel vor dem Bezahlvorgang zu zücken, Waren in ihrer logischen Reihenfolge von schwer und unzerstörbar zu leicht und fragil aufs Kassenband zu legen oder immer im selben Laden einzukaufen, weil du dann weißt, wo alles steht und zielstrebig einkaufen kannst, habe ich dir wenigstens bis zum Schluss erspart. Jetzt kannst du entnervt aufspringen, das passt sowieso. Denn es ist Zeit, wir müssen los.

Der Laden.

Wer hätte es gedacht: Ich plädiere für Discounter. Discounter benötigen keine großen Gebäude, daher findet man sie spätestens in der übernächsten Nachbarschaft. Einer dieser üblichen Verdächtigen ist immer zu Fuß erreichbar. Man muss nicht ins Auto steigen, sondern kann sich auf Fortbewegungsmittel, die durch die eigene Körperkraft betrieben werden, beschränken.

Bei Discountern und kleinen Supermärkten ist das Angebot überschaubar. Da man nicht von der schieren Masse an Produkten überwältigt wird, vertrödelt man nicht zu viel Zeit zwischen den Gängen, um Sachen zu finden, die man nie gesucht hat. Ein kompaktes Sortiment heißt, dass man sich auf das konzentrieren kann, was man braucht.

Auch im Discounter hat man mindestens eine zufriedenstellende Auswahl, um den Bedarf des Alltags zu stillen. Wer den kleinen Supermarkt nebenan mit gelegentlichen Trips in andere Läden für die Sonderwünsche ergänzt, sollte voll auf seine Kosten kommen.

Selbst dort findet man mittlerweile Regale voll ähnlicher Produkte vor, die in den unterschiedlichsten Preisklassen erhältlich sind. Wenn die Qual der Wahl nur aus drei, vier Produkten besteht, kann recht einfach ein gutes Geschäft gemacht werden.

Die Handelsmarken.

Ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis wird bei Lebensmitteln erreicht, wenn man an den passenden Stellen genießt und an den richtigen Stellen spart. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass die Qualität nicht proportional mit dem Preis steigt. Teuer heißt nicht automatisch lecker oder hochwertig. Besonders im Supermarkt mit all seinen Massenproduktionen sind Unterschiede oft unerheblich.

Zu viele Nebenkosten wie Produktplatzierungen im Regal, Werbeanzeigen und Verpackungsdesign treiben die Kosten in die Höhe, ohne dass die eigentlichen Lebensmittel irgendeine Wertsteigerung erfahren. Wer im Umkehrschluss diese produktfremden Ausgaben einschränkt und die Einsparungen an den Kunden weitergibt, handelt minimalistisch. Also: Die Aushängeschilder vom minimalistischen Industrieprodukt sind die Eigenmarken der Läden.

Man sieht bei den Eigenmarken schon auf den ersten Blick, dass nicht viel Geld ins Image gesteckt wurde. Schicke Schilder und clevere Werbesprüche sucht man vergeblich. Die Verpackungen sind oft so hässlich, dass man sich fast schämen muss, wenn sie neben einem auf dem Band liegen.

Hinter den Fassaden der unattraktiven Verpackungen steht ein Produktionsprozess, der sich abseits des eigentlichen Lebensmittels aufs Wesentliche beschränkt. Und damit genau unseren Bedürfnissen entspricht. Gespart wird nicht nur an allen Ecken und Enden, sondern auch am Anfang.

Ist dir schon aufgefallen, dass es sich bei den Handelsmarken ausschließlich um bewährte Produkte handelt. Produktinnovationen? Fehlanzeige. Wagnisse? Iss nich. Es werden aus Kostengründen keine Quantensprünge in Sachen Produktentwicklungen gemacht. Die Läden gehen mit ihrem Eigenmarkensortiment keine Experimente ein. Es handelt sich nie um Neuheiten, die sich als Ladenhüter entpuppen könnten. Derartige Risiken müssen also auch nicht in den Verkaufspreis einkalkuliert werden.

Obwohl sie mittlerweile weit mehr als nur den Grundbedarf abdecken, handelt es sich bei Eigenartikeln um bewährte Produkte, die zum Alltag der Kunden gehören. Als Eigenmarken gibt es nur Artikel, die auch ohne Werbung gekauft werden. Du musst über deinen Kaufpreis also keine Kampagnen finanzieren. Wenn wir Vorurteile außen vor und die inneren Werte zählen lassen, zahlen wir nicht für das Drumherum, sondern für den Inhalt.

Trotz all der Sparsamkeit ist es natürlich der Geschmack, der zählt. Und der geht bei den meisten Handelswaren auch in Ordnung. Die Produkte stammen ohnehin oft aus den gleichen Fabriken wie die Markenware. Klar, an der genauen Rezeptur wurde bestimmt etwas geändert, es ist aber niemand mit Kehrschaufel und Handfeger durch die Halle gegangen, damit die Abfälle der Markenware zur Handelsware verarbeitet werden können. Heutzutage kann es sich kein Unternehmen mehr leisten, mit wirklich minderwertiger Ware anzutanzen. Die Supermärkte wollen sich den Ruf nicht ruinieren. Sie würden damit dich und all deine Bekannten als Kunden verlieren. So was sprichst du ja herum, oder?!

Ja, das Leben ist zu kurz, um es sich beim Essen schlecht gehen zu lassen. Niemand verlangt von dir, für kleine Ersparnisse Schwergenießbares herunterzuwürgen. Oft unterscheiden sich die Produkte verschiedener Preisklassen nur in Nuancen. Für die Geschmacksknospen ist der Unterschied minimal, im Geldbeutel macht sich der Preisunterschied im Laufe der Zeit aber stark bemerkbar.

Diese Markenprodukte werden zuerst durch Billigheimer ersetzt. Das Risiko ist minimal. Was kann schon passieren? Wenn das Produkt der Eigenmarke den Geschmackstest nicht besteht, kauft man es eben nicht wieder. Man schließt schließlich keinen Liefervertrag ab, das Abo endet beim nächsten Einkauf. Falls das Essen nicht schmeckt, hat sich ein abermaliger Kauf gegessen. Falls das Essen schmeckt, spart man fortan bei jedem Kauf.

Die roten Preise.

Abgelaufene Lebensmittel sind ärgerlich. Im schlimmsten Fall muss Ware weggeworfen werden, es landet Geld in der Tonne. Das trifft nicht nur zuhause zu, auch Supermärkte kaufen mal zu viel ein und werden nicht jedes Produkt rechtzeitig los. Wer kleine Ersparnisse erzielen will, kann aufgrund dieses Umstandes gute Geschäfte machen.

Denn: Bevor die Läden die Sachen wegwerfen, verringern sie lieber ihre Marge. Die Händler müssen in dem Spiel gegen die Zeit den Einsatz erhöhen. Für uns ist die Verderblichkeit ein Ass im Ärmel, weil Preissenkungen der letzte Joker der Verkäufer sind. Auf dich wartet ein Gewinn ohne Haken, durch die Preissenkung soll nämlich ein Komplettverlust vermieden werden.

Wer die Produkte ohnehin in den nächsten Tagen essen will, sollte sich die Rabatte auf den roten Preisschildern nicht entgehen lassen. Man bekommt gute Ware mit stattlichen Rabatten. Genauso geht Sparsamkeit. Solltest du bei gleichen oder ähnlichen Produkten große Ersparnisse aufgrund eines roten Stickers oder ähnlichen Preissenkungen mitnehmen können, spricht kaum bis nichts dagegen, dies zu tun.

Vom Kauf der schnell verderblichen Ware trennt einen meist nur ein Unbehagen. Das Gefühl stammt nicht von einem empfindlichen Magen, es ist Kopfsache. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist in unserer Gesellschaft zu einer Glaubensfrage geworden. Entweder man greift beherzt zu den Produkten mit nahendem Verfallsdatum oder man rümpft die Nase bei ihrem Anblick.

Es wurde schon oft genug Entwarnung gegeben. Man darf sich die Besänftigungen nun zu Herzen nehmen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Stichtag des Verderbens. Es handelt sich lediglich um eine großzügige Schätzung des Herstellers. Selbst die gierigsten Profitgeier wollen sich wegen eines Joghurts keinen Ärger aufhalsen. Sie werden dir keine Gammelware verkaufen.

Versetzen wir uns mal in die Lage unserer Geschäftspartner: Sie wollen auch in ferner Zukunft unser gutes Geld mit ihren Produkten verdienen. Die Produzenten wollen sich nichts nachsagen lassen, sie wollen sich den Ruf nicht aufgrund schimmeliger Lebensmittel ruinieren. Da sie dennoch die Haltbarkeit eines Produktes einschätzen müssen, wird mit Sicherheit nicht der Moment knapp vor dem Verfall gewählt. Heißt: Bis zu diesem Zeitpunkt ist das Zeug bei richtiger Aufbewahrung auf jeden Fall gut. Selbst Tage, Wochen oder gar Monate später hat man je nach Produktart abgesehen von leichten Geschmackseinbußen nichts zu befürchten.

Die Vorratshaltung.

Auch wenn man sich von dem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht blenden lässt, beginnt zuhause eine neue Zeitrechnung.

Große Augen und kleine Preise sind nicht immer gute Ratgeber. Der Kauf muss sich dem Verbrauch anpassen. Es darf ausschließlich gekauft werden, was man auch verbrauchen kann. Wer aufgrund niedriger Preise zu viel Ware gekauft hat, spart an keiner Stelle.

Man hat sich angewöhnt, die pro-Kilo-Preise zu vergleichen. Das ist im direkten Vergleich richtig. Nicht so gut ist es, wenn man sich durch Mengenrabatte blenden und zu unrentablen Schnäppchen verleiten lässt.

Großpackungen sind nicht günstig, wenn man die Hälfte wegwirft.

Es lohnt sich zwar, wenn man Vorräte von Angeboten anlegt, die man ständig benutzt, und die sich bis zum Sankt Nimmerleinstag halten. Bei vielen schnell verderblichen Lebensmitteln sind die XXL-Packungen allerdings zu viel des Guten. Auch an leckeren Sachen hat man sich irgendwann satt gegessen. Was unter normalen Umständen noch Heißhunger verursacht hätte, wird im eigenen Schrank schnell zum Ladenhüter. Wenn einem die Sojawürstchen zu den Ohren rauskommen, weil die etlichen Dutzend zwar billig, aber viel zu viel waren, weiß man es beim nächsten mal hoffentlich besser.

Eine kurze Überschlagung der Eckdaten rückt die Packungsgröße in ein anderes Licht. Damit das Ergebnis aufgeht wie ein Hefeteig auf dem Heizkörper, wird die Gesamtmenge des Produktes durch die Portionsgröße geteilt. Das Ergebnis sagt dir: So oft musst du das bis zum nächsten Einkauf essen. Was meint dein Magen, der alte Lustmolch? Ist weniger vielleicht doch mehr?

Eine ehrliche Einschätzung des eigenen Essverhaltens und den verzehrten Mengen ist der Schlüssel, um unterm Strich die richtigen Ausgaben zu tätigen. Es gibt von vielen Produkten sowohl große Packungen als auch Singleversionen. Letztere sind unter normaler Betrachtungsweise keine guten Geschäfte, da man weniger bekommt und vergleichsweise viel bezahlt. Obwohl die Portionspreise bei den kleinen Packungen höher ausfallen, kann die Rechnung für eine ausgewogene Ernährung stimmen. Man verspürt nicht den Druck, Reste, deren man überdrüssig ist, verbrauchen zu müssen. Der Frevel, Lebensmittel entsorgen zu müssen, bleibt ebenfalls erspart.

Die Gelüste.

Man muss nicht auf Diät sein, um sich Gelüste verkneifen zu wollen. Wir wollen als Minimalisten ja Unnötiges vermeiden. Wenn man nun Dinge kauft, die man vor Verlassen des Hauses eigentlich nicht wollte, ist es immer zu viel. Wir müssen uns also noch den unangenehmen Spontankäufen widmen, die aufgrund von Gier, Jiepern und Verlangen getätigt werden.

Supermärkte sind schon fies. Snacks aller Sorten und Arten sind im Supermarkt allgegenwärtig. Selbst wenn man ihnen aus dem Weg gehen möchte, gibt es kein Entkommen. Man läuft zielstrebig durch die Gänge, versucht Verlockungen zu vermeiden. Und doch landet man immer wieder an den Ständen, Aufstellern und Regalen mit den süßen und salzigen Sünden.

Unsere Augen sind einfach Verräter. Sie entdecken etwas, sagen umgehend dem schwachen Teil des Vorderhirns Bescheid. Dann werden Kindheitserinnerungen aktiviert oder Kaufstimmung entfacht. Ein Blickkontakt genügt, schon werden all die guten Vorsätze rund um Gesundheit, Sparsamkeit und Abnehmen zunichte gemacht. Blitzschnell verbünden sich auch noch die Gliedmaßen mit den übrigen Konspiranten. Beinahe unbemerkt landen Schokolade, Chips, Salzstangen, Pralinen, Fruchtgummi oder deren Verwandte im Einkaufswagen.

Es gibt ein paar Strategien, wie man es schafft, ungewollte Produkte links liegen zu lassen. Zu lange standest du auf verlorenem Posten, jetzt trifft die Verstärkung ein!

Es empfiehlt sich, satt gegessen einzukaufen.

Die erste Taktik besteht darin, den Feind zu schwächen. Es können jegliche Gelüste durch einen gestillten Bedarf im Keim erstickt werden.

Jeder weiß, wo die Besuche im Supermarkt enden, wenn man Kohldampf schiebt: Am Band der Kasse neben einem Berg von Lebensmitteln. Der Großteil war nicht eingeplant, ist auch nicht zu rechtfertigen, aber man hatte sooo Lust darauf.

Wenn man sowieso Hunger hat, wird das Knurren des Magens zu Anfeuerungsrufen für Spontankäufe. Ist der Bauch hingegen voll, wird es unwahrscheinlicher, auf dumme Gedanken zu kommen.

Nun ist dein Terminplaner leider keine Eintrittskarte zu einem Wunschkonzert. Nicht immer lässt es sich pappsatt nach einem Drei-Gänge-Menü einkaufen. Bevor du hungrig einkaufen gehst, kannst du aber Erste Hilfe leisten. Es ist grundsätzlich empfehlenswert, Proviant für den Fall der Fälle dabei zu haben, dies setzen wir daher für den nächsten Schritt voraus. Hungrig einkaufen ist definitiv ein Notfall, daher solltest du dich und deine Willenskraft vor dem Betreten des Ladens stärken.

Hast du schon eeewig nichts mehr gegessen? Kommt langsam Hunger auf? Dann wird dein Rucksack, deine Tasche oder dein Handschuhfach im Auto geplündert, bevor du den Supermarkt betrittst. Jede Nussmischung ist besser, als zuhause mit einer Tüte voll unerwünschter Lebensmittel anzukommen.

Sollte nichts Essbares greifbar sein, könntest du den Magen auch mit einer gehörigen Menge Wasser füllen. Ein voller Magen ist voll. Nur weil der Inhalt in kurzer Zeit vom Mund bis zur Blase durchgesickert ist, ändert das nichts an der Tatsache, dass du für den Moment satt bist. Gut, genau gesehen müsste man es sitt nennen, aber die Flüssigkeit erfüllt ihren Zweck. Zudem kommt ein wenig Aufregung ins Leben. Es beginnt ein Spiel gegen die Zeit: Wann ruft die Natur zum stillen Örtchen? Bonuspunkte gibt es daher auch noch, du verbringst nämlich garantiert nicht zu viel Zeit im Laden.

Es empfiehlt sich, Körperkontakt mit den Fettpolstern aufzunehmen.

Durch vollen Körpereinsatz lässt sich so mancher Lustkauf vermeiden. Falls du deinem Übergewicht den Krieg erklärt hast, gibt es ein sehr effektives Manöver, bei dem deine Rundungen eine Wunderwaffe sind.

Um bei dem ganzen Schabernack zu widerstehen, gibt es während dem Kampf gegen die Kilos eine idiotensichere Technik. Wenn Gelüste aufkommen, wird gehandelt. Bevor zu Schokolade, Croissants, Chips, Softdrinks und Fertigpizza gegriffen wird, kneifst du dir in die schlimmste Problemzone. Nun liegt das Ergebnis der Sünden, zu denen du just in diesem Moment greifen willst, auf der Hand.

All das überschüssige Fett ist das Resultat dieser Produkte!

Es ist Zeit, einen Moment inne zu halten und sich zu fragen: Will ich jetzt wirklich noch mehr Schokolade, Croissants, Chips, Softdrinks und Fertigpizza kaufen? Will ich wirklich noch eine Schicht auf dieses Fettpolster legen? Nachdem man sich klar gemacht hat, dass all das Elend von diesem Zeug kommt, fällt es leichter die Finger aus dem Regal zu lassen. Ein beherzter Griff in die Fettwampe bewahrt vor so manchem Fehlkauf mit fettigen Folgen.

Es empfiehlt sich, einen Vertrag mit sich selbst zu unterzeichnen.

Der Einkaufszettel gehört zur Grundausrüstung des Widerstandskämpfers. Wenn du dich auf den Einkaufszettel konzentrierst, wirst du es schaffen, ohne Kollateralschäden einzukaufen. Der Einkaufszettel ist dein Schlachtplan. Trotz all der Verlockungen verbietet es sich, davon abzuweichen.

Statt Augen zu und durch gilt, Augen runter und vorbeischlängeln!

Der Einkaufszettel ist eine ganz genaue Anweisung, was eingekauft wird. Was auf dem Einkaufszettel steht, wird in Korb, Tasche oder Wagen gelegt. Nicht mehr und nicht weniger! Versuchungen werden kategorisch abgelehnt, weil sie eben nicht vertraglich festgelegt sind. Man kommt ja auch nicht auf die Idee, mit zwei Autos loszufahren, wenn man beim Händler die Unterschrift für ein Fahrzeug gesetzt hat.

Es empfiehlt sich, nur Geld für das Nötige mitzunehmen.

Gelüste betreiben Terror, daher darf man ihnen mit psychologischer Kriegsführung begegnen.

Wenig Geld sorgt dafür, dass man sich keinen Schund leisten kann. Das Unangenehmste, was einem beim Einkaufen passieren kann, ist an der Kasse zu stehen, bezahlen zu wollen, aber nicht zu können.

Jegliche Gelüste sind nicht mehr relevant, wenn die Furcht besteht, nicht alles bezahlen zu können. Um in keine Gefahrenlage zu gelangen, wird die Gruppenstärke dezimiert. Du nimmst also nur so viel Bargeld mit, damit es für die Posten deiner Einkaufsliste ausreicht.

Da durch uneingeplante Extras die Wahrscheinlichkeit zu groß wäre, sich beim Bezahlen zu blamieren, reißen sich sogar die Gelüste am Riemen.

Die Warenwirtschaft.

Jetzt haben wir gedanklich viel Zeit im Supermarkt verbracht. Das Ende ist nah, damit sollten wir auch schon im Kassenbereich angekommen sein.

Dass die überteuerten Einzelartikel nichts für sparsame Minimalisten sind, ist klar, oder? Einzelne Packungen Kaugummis, Schokoriegel oder kleine Schnapsflaschen müssen wahrlich nicht sein, dafür sind wir zu geizig. Hier fallen trotz des minimalen Formats nämlich gewaltige Aufschläge an. Alles, was es im Umfeld der Kasse gibt, kann mit einem viel besseren Preis-Leistungs-Verhältnis im Markt gefunden werden.

Auch das Fach unter dem Kassenband ist Tabu. Selbstverständlich kaufen wir keine Tüten, ganz egal aus welchem Material sie sind. Tüten hat jeder bergeweise zuhause. Es muss vor dem Einkaufen nur dran gedacht werden. Widerworte zählen nicht, denn für eine gefaltete Tüte ist überall Platz.

Ausreden zählen leider auch nicht, weil es immer einen Ausweg gibt. Falls du deine Tüte vergessen hast, kannst du zum Kleinstkriminellen werden. Die kleinen Tüten in der Abteilung von Obst und Gemüse eignen sich auch für den Transport von anderen Waren.

Was ist nur aus mir geworden!? Nun gebe ich dir tatsächlich eine Anleitung zum Diebstahl. Gut, es ist eher eine Beichte. Genau genommen macht das die Sache aber noch schlimmer.

So gehe ich auf Raubzüge: Ich reiße eine Tüte ab, dann streune ich eine Runde durch die Obst-Gemüse-Abteilung und tue so, als würde ich etwas suchen, womit ich den Beutel füllen kann. Welch eine Überraschung: Fehlanzeige! Enttäuscht und tieftraurig stecke ich die Tüte in die Hosentasche, freue mich jedoch insgeheim über die Errungenschaft. Klar, es ist nicht sonderlich vornehm, mit so einer gefüllten Klarsichtfolie nach Hause zu stiefeln. Solch ein Gang der Scham ist aber immer eine Lektion. Beim nächsten Einkauf denkst du mit Sicherheit an deine Tasche. Zuhause wird die Beute als Müllbeutel wiederverwertet, dann hat sich das mit dem schlechten Gewissen auch wieder erledigt.

Apropos Abfall. Einen Teil des Mülls kann man direkt im Laden lassen. So spart man sich und den Verpackungen viele Wege und Schritte. Wieso sollte man die unnötigen Verpackungen nach Hause schleppen, um sie von dort kostspielig abholen zu lassen?! Bevor du den Laden verlässt, darfst du grob aussortieren. Ohne die ganzen Umverpackungen ist der Transport viel einfacher. Wer konsequent aussortiert, kann in einem weiteren Schritt möglicherweise bald eine kleinere Mülltonne benutzen. Das würde das Leben nochmal günstiger machen.

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Dieser Beitrag ist ein Kapitel des Buches minimalistische Balance von Anders Benson. Mehr Informationen und viele Bezugsquellen findest du >>> hier (Übersichtsseite zu minimalistische Balance: Ausgeglichenheit und Zufriedenheit durch weniger Stress, weniger Dinge, mehr Geld, mehr Zeit)