Ist Abnehmen der Sinn und Zweck deiner körperlichen Ertüchtigung? Sollen ein paar der zu vielen überflüssigen Pfunde möglichst schnell von deinen Problemzonen verschwinden?
Dann schlummert in dir eine Menge Motivation, die wir nun herauskitzeln werden. Du weißt, dass sich Fettpolster beim Sporteln verflüssigen und durch deinen Schweiß weggespült werden. So manches Gramm Übergewicht würde sich in Luft auflösen, wenn du jetzt deine Schuhe schnürst und ordentlich schnaufst!
Hapert es trotz dieses Wissens bei der Umsetzung? Verständlich. Manchmal braucht man greifbare Anreize, um sich motivieren zu können, oder? Wer auf Diät ist, kann sich das Training durch verheißungsvolle Zahlen schmackhaft machen. Du wirst vielleicht keinen Heißhunger auf Sport bekommen, die Einheit sollte aber weniger sinnlos erscheinen, wenn du weißt, was dabei herumkommt.
Ein Motivationsschub für alle Abnehmenden kommt, wenn man eine Ahnung davon hat, wie viele Kalorien man durch die anstehende Anstrengung verlieren wird. Wir werden deshalb nun deinen Kalorienverbrauch der heutigen Übungseinheit berechnen. Nach diesem Kopfzerbrechen wird es dir bestimmt gelingen, dich zu deiner Sporteinheit zu überwinden.
Vielleicht ist Rechnen nicht deine Stärke, vielleicht macht dir Mathematik sogar Angst, lass dich dennoch nicht abschrecken. Wir werden nicht zu Wissenschaftlern, wir bleiben ziemlich ungebildet, aber immerhin die gute Art von dumm. Straßenschlau, bauernschlau oder wie man es nennt. Uns genügen einfache Formeln, die verständlich sind, mit groben Ergebnissen, die man auf die Schnelle bekommt, statt auf exakte Berechnungen mit fundierten Lösungswegen zu pochen.
Die Mathematik wird nicht schwierig. Und wo wir gerade bei schwer sind, kann ich das Leckerli für Schleckermäuler auch gleich ansprechen. Wenn du viel wiegst, kannst du dich an dieser Stelle freuen, du bist nämlich schwer im Vorteil. Je schwerer man ist, desto ergiebiger ist die Anstrengung. Der Kalorienverbrauch steigt mit dem Körpergewicht. Der Wermutstropfen ist natürlich, dass der Sport auch anstrengender ist. Dieses etwas negative Detail wollen wir hiermit aber abhaken und unter den Tisch kehren, wie man es mit den übersehenen Staubflusen macht, wenn spontaner Besuch kommt. Wir denken positiv: Schön, dass du dick bist, denn so lohnt sich der heutige Sport richtig.
Genug geplaudert! Die Uhr tickt, die Zeit läuft, das Training ruft. Krempel die Ärmel hoch, jetzt wird gerechnet. Solltest du im Kopfrechnen so stark sein wie ich, darfst du vorsorglich schon mal den guten, alten Rechenschieber von Staub und Spinnweben befreien oder deinen Taschenrechner zücken.
Bei den Formeln wollen wir uns auf die drei Klassiker Joggen, Radfahren und Schwimmen beschränken. Falls du einen anderen Sport treibst, benutze einfach die Formel von dem, was deinem Training am nächsten kommt.
Formeln für den Kalorienverbrauch je Stunde Laufen, Radeln oder Schwimmen
Wie man unschwer erkennen kann, muss man sein Tempo ein wenig einschätzen können, falls man kein entsprechendes Messgerät besitzt, um halbwegs genaue Ergebnisse zu bekommen.
Du musst bei den Sportarten Joggen und Radfahren womöglich grob überschlagen (oder raten), wie schnell du durchschnittlich unterwegs bist. Die Stundenkilometer-Angaben steigern sich von ziemlich langsam über eine Variante von so mittel bis zu erschreckend schnell. Hast du irgendwo in deiner Sportkleidung einen Turboantrieb versteckt, bist du mit dem höchsten Kalorienverbrauch gesegnet.
Beim Schwimmen konnte ich nur eine Angabe finden. Beim Wassersport ist das Ergebnis also eventuell etwas ungenau. Immerhin muss man nicht groß grübeln, um es zu erhalten.
Der weitere Spielraum (beispielsweise 7 bis 8 Kalorien) ist abhängig von Faktoren wie Geschlecht, Muskelanteil und Anstrengung. Auch hier ist deine Selbsteinschätzung gefragt. Wir nehmen für unsere Berechnungen bei akuter Motivationsarmut einfach das obere Ende, dann wirken die Früchte der Arbeit direkt verlockender. Wenn wir hier schummeln, betrügen wir uns ja nur selbst. Ein bisschen mogeln ist also halb so wild.
Selbst wenn die Tabellen auf den ersten Blick verwirrend erscheinen, sind die Rechnungen ein Klacks. Es ist zwar nicht das kleine Einmaleins, aber trotzdem keine große Rechenkunst. Wenn du beispielsweise eine volle Stunde mit einer Geschwindigkeit von 7 bis 8 Stundenkilometern laufen gehst, lautet deine Formel:
dein Körpergewicht in Kilogramm x 8
Bei einem Gewicht von 80 Kilogramm würde die Sporteinheit einen Verbrauch von sensationellen 640 Kalorien (80 x 8) bringen.
Würdest du dagegen nur eine halbe Stunde (BUUUH! Wie faul! Wie träge!) bei diesem Tempo unterwegs sein, muss das Ergebnis halbiert werden. Dein Verbrauch läge bei 320 Kalorien.
Um den Verbrauch bei anderen Zeiten zu erfahren, musst du dein Ergebnis pro Stunde durch 60 teilen. Anschließend wird dein Minutenverbrauch auf die Sportdauer hochgerechnet. Bei einer Übungseinheit von 42 Minuten wäre die Rechnung unserer 80-Kilogramm-Veranschaulichung:
640 / 60 = 10,666
10,666 (der Minutenverbrauch) x 42 (die Dauer in Minuten) = 448
Bei derartigen Rechenschritten wird es etwas zu kompliziert für unseren Geschmack, oder? Da schindet man seinen Körper dann lieber noch ein paar Minuten länger und macht die Stunde voll, statt den Geist überanstrengen zu müssen. Muskelkater ist in diesem Fall attraktiver als Kopfschmerzen.
Je länger die Einheit, desto höher fällt der Gesamtverbrauch aus. Liegt dein Limit später, musst du natürlich nicht vorzeitig stoppen, der Minutenverbrauch kann bei 71 Minuten, 97 Minuten oder anderen Zeiten kinderleicht hochgerechnet werden. Die Rechnung ist dann nämlich ein Klacks!
Na, wie viel springt bei dir heraus? Es lohnt sich bestimmt, deinen trägen Leib trotz großem Leid jetzt vom Sofa herunterzubewegen und in Aktion zu treten. Wenn du wieder zurückgekommen bist, wirst du aberhunderte Kalorien zerstört haben.
Mach dich auf den Weg, ich wünsche viel Spaß bei der Vernichtung!
Wie!? Bekommst du den Hintern trotz dieser Aussicht nicht hoch? Bringt die Summe deines Kalorienverbrauches noch nicht den gewünschten Motivationseffekt? Dann wirst du dich nach der Umrechnung in Körperfett bestimmt fürs Training begeistern können!
Um dein Ergebnis in Relation zu setzen, muss zuerst erwähnt werden, dass man laut Fachliteratur für ein Kilogramm Verlust 7000 Kalorien einbüßen muss. Das führt dazu, dass man für einen Gewichtsverlust von stattlichen 100 Gramm nur 700 Kalorien im Minus sein muss. Mit einer einzigen Sporteinheit (der heutigen) kann man dieses Ziel durchaus erreichen, wie die Berechnungen zeigten.
Und dann rechnen wir mal wieder ein Beispiel durch, um die Sache zu verdeutlichen. Ich will mir nämlich nicht nachsagen lassen, dass meine Erklärung zu kompliziert war.
Wenn man 7 Kalorien verlieren muss, um 1 Gramm Masse loszuwerden, kann man durch den Umkehrschluss schnell errechnen, wie viele Gramm man durch die Sporteinheit, die aber nun wirklich bald beginnen wird, verlieren sollte.
Man teilt seinen Kalorienverbrauch durch 7.
640 (Kalorienverbrauch der Sportstunde unseres Beispiels) / 7 = 91,4 Gramm.
Jetzt reicht es aber mit dem ganzen Zahlenjonglieren!
Ob du heute nun 91,4 Gramm pures Fett oder etwas mehr/weniger verlieren wirst, spielt keine Rolle wie ein arbeitsloser Schauspieler. Das Training macht sich bezahlt!
Und da der Sport keine einmalige Angelegenheit ist, ist auch der Gewichtsverlust, der dir im Moment möglicherweise kümmerlich erscheint, kein Tropfen auf den heißen Stein, sondern einer jener steten Tropfen, die den Stein aushöhlen und den Bauch flacher machen werden!
Dieser Nachtrag ist an alle Normalgewichtigen, Idealgewichtigen und mit ihrem Gewicht Glücklichen gerichtet.
Falls du nicht abnehmen musst oder möchtest, sollte dich das Ergebnis der Kalorienverbrauchsberechnung dennoch motivieren. All die Kalorien, die sich bei der folgenden Trainingseinheit in Luft auflösen, kannst du nämlich bei einer dekadenten Mahlzeit verprassen!
Mach heute Sport und power dich aus, dann darfst du nicht nur ohne Schuldgefühle reinhauen, sondern mit Stolz schlemmen. Die verbrannten Kalorien müssen ja wieder reingeholt werden, damit du nicht zum Hungerhaken mutierst. Womit kann ich dich jetzt auf den Sportplatz locken? Double-Triple-Burger? Torte? Pralinen? Chips? Extra-Käse-Pizza? Pommes mit Mayo? Eisbecher?
***
Dieser Beitrag ist Teil des Buches Motivation zum Sport — die Aufraffbibel!
Wenn du noch mehr Tipps, Tricks und Taktiken möchtest, wie du es schaffen kannst, dich dauerhaft oder in letzter Sekunde zum Training zu motivieren, kannst du den Sport-Ratgeber jetzt günstig bestellen.
>>> zum Motivation zum Sport — die Aufraffbibel Taschenbuch bei Amazon.de gehen
>>> zur Kindle Ausgabe von Motivation zum Sport — die Aufraffbibel bei Amazon.de gehen
Oder möchtest du lieber kostenlos weiterlesen? Dann geht es auf dem heimlichschlank-Blog weiter. Hier findest du …