Dreh die Uhr zurück! Blätter den Kalender falschrum! Erinnerst du dich an den flachen Bauch und das kantige Gesicht deiner Jugend? Beide sind nun Rettungsringen und Pausbäckchen gewichen. Wachstum, Alter, Reife, Ausreden. Dass man irgendwann seinen Babyspeck verliert, ist weltweit anerkannt, dass du aber nach deiner Jugend reifen Lardospeck angesetzt hast, hätte vermieden werden können. Das Hätte-Wäre-Wenn müssen wir nun ausbaden.
Der Grund, warum du immer fetter geworden bist, ist wahrscheinlich einfach zu finden. Du bist faul und bequem geworden.
Wie oft hast du damals, als alles noch besser war, deinen Drahtesel gesattelt und bist mit Freunden geradelt? Wie oft hast du im Schwimmbad neue Sprünge geübt? Es ist nicht so, dass diese Sachen jetzt kein Spaß mehr machen. Du hast du einfach damit aufgehört.
Mittlerweise bewegst du dich im Auto und kennst Wellen nur noch vom Internetsurfen. Das Leben ist in diesem Bereich entspannter geworden. Dein Körper übernimmt nur noch die minimalen Tätigkeiten, für die es noch kein Gerät gibt. Wir wollen im Rahmen von heimlichschlank auch einen Trip in die Vergangenheit wagen und so unseren Kalorienoutput erhöhen. Das Ergebnis ist eine schnellere Abnahme, damit du dieses Kapitel und das ganze Buch schnell wieder schließen kannst.
Als Kinder und Jugendliche waren wir alle ähnlich. Wir wurden in Vereine gesteckt und haben uns dort in Sportarten geübt. Das kann man auch als Erwachsener. Wer sich dieses Geld, die Kosten einer Vereinsmitgliedschaft sparen, möchte, oder darauf keine Lust hat, kann die Sache auch selbst in die Hand nehmen. Straßen hat jeder vor der Tür.
Der Plan für das Wochenende heißt also: Fahrrad aus dem Keller holen, den Staub vom Stattel pusten, die Spinnweben vom Lenker entfernen. Die erste Radtour muss nicht lange sein, es reicht, wenn du ein paar mal um den Block fährst. Das Fahrrad kannst du nun zum Einkaufen einspannen, auf dem Weg zur Arbeit oder wenn du deine Mutter (endlich mal wieder) besuchst. Dir fällt schon was ein. Fahr einen Berg hoch und streck beim herunterrollen die Beine aus, das ist fast so gut wie Achterbahn.
Wobei hattest du sonst noch Spaß? Nur weil du jetzt zu alt für Wundertüten bist, heißt das nicht, dass du an einer erwachsenen Variante keine Freude hättest. Das sehen wir ja am Erfolg der Beautyboxen, den Wundertüten für Frauen.
Hast du früher gerne Kastanien, Blätter oder Eicheln gesammelt? Geh Pilze sammeln. Hast du früher gerne auf Ponys geritten? Versuch es mal mit einem Pferd. Hast du mit deiner Clique früher Cowboy und Indianer gespielt? Versuch es mit Paintball. Hast du den Familienhund stundenlang durch die Felder hetzt? Im Tierheim werden Gassigeher gesucht. Hast du früher gerne mit Kreide die Straßen getaggt? Versuch es mit Graffiti. So ein kleiner Sprint, wenn die Polizei kommt, wirkt Wunder! (Spaß gemacht, keiner gelacht.)
Es finden sich sehr viele Möglichkeiten, bei denen man seinen Hintern ein bisschen Kreisen lassen kann. Wenn dir die Vorschläge nicht zuschlagen, blätter einfach mal in alten Fotoalben, da gibt es Inspiration genug. Als Kind warst du ganz und gar nicht faul.
Das schlechte Essen vergangener Tage wollen wir nicht wiederbelebten, wiederkäuen oder wiedersehen. Ein klares Verbot gilt Zuckerwatte, süßen Schnüren, Lollis, Kaubonbons, Esspapier, Brause.
Der Energieaufwand interessiert uns heute. Unser Motto heißt also zurück in die Vergangenheit, ähnlich wie bei der Steinzeitdiät… nur halt entspannter. Und kein Essen. Und überhaupt bist du ja gar nicht sooo alt.
Wie wär es denn mit dieser Motivationsspritze:
Papp dir ein altes Foto, auf dem du jung, schlank und glücklich bist an deinen Kühlschrank. Bevor du zum nächsten Snack greifst, schaust du dir einfach dein unschuldiges Gesicht an. Möchtest du diesem fliegenverschonenden Geschöpf wirklich diese unnötigen Kalorien antun? Das schöne an diesem Motivationstrick ist auch, dass du nicht lange erklären musst, warum da etwas Neues am Kühlschrank klebt. Du findest das alte Bild süß und fertig.