Übung macht den Meister – das ist nicht nur bei der Blockflöte so. Einkaufen ist ein Tauschgeschäft, das nicht jedem Spaß macht. Sehen wir es positiv: Einkaufen ist nicht so schlimm wie Blockflöte spielen – schon gar nicht so grausam, wie jenes anhören zu müssen. Ich frage mich, wie viele Menschen mit Blockflöten erschlagen wurden.
Es ist anders als bei Klamotten oder Elektronikgeräten, die sich einfach bestellen lassen. Es ist nicht so wie bei Möbelstücken, die mal einmal kauft und dann jahrelang nutzt. Der Lebensmitteleinkauf ist besonders aufwändig. Es werden zwar stets Waren gegen einen bestimmten Preis getauscht. Der Geldbetrag geht auch immer für beide Seiten in Ordnung, sonst würde man die Ware ja einfach links im Regal liegen lassen. Manchmal knirschen die Zähne mehr.
Wir müssen zwar nicht mehr jagen und sammeln, aber die Nahrungsbeschaffung ist immer wieder mit einem gewissen Aufwand verbunden. Denn: Man muss ständig einkaufen. Der Vorgang muss dauernd wiederholt werden. Schließlich hat man jeden Tag Hunger, will täglich essen – insofern man nicht unter Liebeskummer leider. Du bist so hübsch, du findest sowieso schnell eine/einen/ein Neue/Neuen/Neues, daher gehen wir von der täglich essen Variante aus.
Kaum eingekauft, wird schon wieder gegessen. Kaum gegessen, schon wieder Hunger. Es dreht sich beinahe unendlich im Kreis wie ein ehrgeiziger Hamster auf dem Rad. Halten wir festen: Wir müssen immer wieder einkaufen gehen.
Nun könnten wir ächzen und faul sein. Oder aber auch diese Sache positiv betrachten: Es gibt gute Gründe nicht nur regelmäßig, sondern alle paar Tage seine Lebensmittel einzukaufen.
- Es ist einfacher, nur das Nötige zu kaufen.
Wer öfters einkauft, kauft beim einzelnen Einkaufstrip weniger ein als beim Wocheneinkauf oder gar Monatseinkauf. Dafür braucht es keinen Matheprofessor. Damit können sogar wir Normalsterblichen rechnen.
Unter einem Berg von Lebensmitteln lässt sich erschreckend einfach eine Tafel Schokolade oder eine Tüte Chips verstecken. Bei einem kleinen Einkauf muss man den Tatsachen ins Auge blicken, nämlich dass man sündigt.
Bei einer Handvoll Produkte fällt so etwas negativ auf. Wenn 10 Prozent des Einkaufs Schund sind, kann man es sich nicht als Kleinigkeit schönreden. Dies hat zur Folge, dass man abgehalten wird, die Belohnung, das Leckerchen oder den Dickmacher zu kaufen.
Kleine sind einfacher sauber zu halten. Das ist doch überall so. Glasklar, schließlich ist klein einfacher als groß. Bei einem Badezimmerfenster hat man auch schneller den Durchblick als bei einer Glasfassade. Zumindest theoretisch. Wenn man für die Fassade nicht jemanden kommen lässt.
- Frische Produkte sind frisch.
In deinem Supermarkt darfst nicht nur du dich bedienen. Klar, du bist etwas besonderes und garantiert der Lieblingskunde von jedem Mitarbeiter, wahrscheinlich warten sie auf dich. Doch der Markt ist einfach zu nett: Auch andere Leute dürfen zugreifen. Da es richtig viele Menschen sind, müssen sie Marktleiter auch ständig neue Waren anschleppen und ankarren lassen – hoffentlich halten sie die schönsten, saftigsten Früchte immer für dich bereit. Das machen sie wahrscheinlich einmal pro Woche. Dementsprechend Glück müsstest du bei einem Wocheneinkauf haben, um den Moment der neuen Lieferung mit den frischen Produkten zu erwischen.
Quasi spiegelverkehrt sieht die Sache in deinem Kühlschrank aus. Dort bedienst ausschließlich du dich. Gut, deinen Anhang lässt du auch möglicherweise auch ran. Dennoch gibt es bei dir gibt es nur einen Moment, in dem die Sachen am frischesten sind: Wenn du damit aus dem Supermarkt spazierst. Je länger sie in deinem Kühlschrank lagern, desto älter und faltiger werden sie. Obst und Gemüse, das runzelig wie eine Uroma ist, würdest du nicht kaufen. Wenn du riesige Vorräte kaufst, bekommst du sie trotzdem – nach ein paar Tagen.
Je öfter du einkaufen gehst, desto frischer können Frischprodukte sein. So isst du so gesund, wie es dein Zeitrahmen und der Manager deines Supermarktes ermöglichen.
- Sparen fällt leichter.
Nicht nur, dass Sonderangebote für regelmäßige Einkäufer höchstwahrscheinlich vorrätig sind, es können sogar Schnäppchen gemacht werden. Es widerspricht zwar dem Frischeprinzip von eben, aber manchmal wiegt günstig eben am schwersten – vorallem am Ende des Monats, wenn man am Anfang und in der Mitte zu spendabel war.
Hierzu müssen wir in die teils verpöhnte „Reduziert“-Ecke. Andere stoßen die roten Preisschilder ab, uns ziehen sie an. Magnetisch. Ja, gemeint sind die Produkte, die sich dem Mindesthaltbarkeitsdatum nähern. Wäre dieser Tag eine Klippe, würden die Produkte schon eine gefährlich-gute Aussicht haben. Aber keine Sorge, vor diesem Absturz schützt ein Sicherheitsnetz. Schlecht sind die Sachen nicht, sonst wären sie schon entsorgt.
Kein Supermarkt sehnt sich nach der Aufmerksamkeit, die man bekommt, wenn man Leuten vergammelte Lebensmittel andreht. Wer sich überwunden hat, in der MHD-Gefahrenzone zuzugreifen, kann schöne Schnäppchen machen. Immer und immer wieder. Man kauft ja nur so viel, wie man für die nächsten Tage braucht, da muss das Zeug nicht bis kurz vor der Ewigkeit haltbar sein.
Wenn du regelmäßig einkaufen gehst, kannst du bei den reduzierten Lebensmitteln mit gutem Gewissen zuschlagen. Auf dich warten nämlich nicht Waren neben Waren über Waren unter Waren, die schon sehnsüchtig darauf warten, schnabuliert zu werden. Das, was du heute kaufst, steht spätestens morgen auf dem Speiseplan.
- Deine Küche wird keine Lagerhalle.
Die Mieten werden immer teurer, die Hauspreise steigen in die Höhe wie ein praller Heliumballon. Da will man das teure Heim doch nicht zum Warenlager machen. Wenn du Lebensraum statt Vorratskammer willst, bist du mit unserer Technik gut bedient, wie wenn man viel Trinkgeld gibt.
Wieso solltest du Produkte doppelt und dreifach in deinen Regalen stapeln, wenn diese Funktion dein Supermarkt übernehmen kann? Sollen die sich doch über steigende Pacht und Miete ärgern. Wer kauft, was gebraucht wird, schiebt die Lagerkosten seinem Supermarkt zu. Schwarzer Peter.
Dann stehst dir die Welt offen – fast. Immerhin: Aus der Vorratskammer könnte ein Hobbyraum werden. Ganze Möbelstücke könntest du entsorgen. Es geht sogar noch nützlicher: Beim nächsten Frühjahrsputz musst du, wenn du keine Schränke voller Lebensmittel hast, auch kein hart-verdientes Geld leichtfertig in die Tonne kloppen. Du weißt schon, was ich meine: Lebensmittel, die schon ewig zuhause rumstehen, die du schon vergessen hast und mittlerweile ekelig findest, die schon längst abgelaufen sind.
Wenn du regelmäßig einkaufen gehst, kannst du deinen Alltag also günstiger und frischer gestalten. Wenn du den Einkauf mit einem schönen Spaziergang verbindest, tust du auch deiner Gesundheit einen Gefallen. Jeder gegangene Meter ist schließlich verbrauchte Energie, die somit nicht mehr auf deinen Knochen gespeichert wird.
Hinweis:
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